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07.12.2019, 08:00 Uhr | PM: Junge Union Schwäbisch Gmünd, Rems-Zeitung, Gmünder Tagespost

Vorbei am Willen der Bevölkerung?

Eine vertane Chance des Gmünder Gemeinderates

Schwäbisch Gmünd war in der engeren Auswahl als Standort eines Verteilerzentrums von Amazon. Die Verwaltung wollte grünes Licht für Verhandlungen mit dem Konzern. Am Mittwoch wurde dies jedoch denkbar knapp vom Verwaltungsausschuss des Gmünder Gemeinderates abgelehnt. Die Junge Union Schwäbisch Gmünd ist sehr enttäuscht über diese kategorische Ablehnung der Grünen, SPD, Linken und Freie Wähler Frauen alleine aus ideologischen Gründen. Wichtige Fragen bleiben ungeklärt und eine vernünftige Abwägung kann nicht mehr stattfinden. 

Aus Sicht der JU stellt diese Absage auch eine klare Absage an die Schaffung neuer, zukunftsfähiger Arbeitsplätze dar. Amazon hatte bereits in seiner Präsentation vor dem Gemeinderat versichert, dass für über 100 Menschen, vor allem mit geringer oder gar keiner beruflichen Qualifikation, Arbeitsplätze geschaffen werden sollen. „Dass hier keine Arbeitsplätze für Ingenieure entstehen ist ganz klar“, so Reinhard Langer, Vorsitzender der JU Gmünd, „aber gerade für Hilfsarbeiter in der Produktion von Automobilzulieferern, die aktuell um ihre Jobs bangen, hätte hier eine Alternative entstehen können“.

Die Bedenken des Einzelhandels sind vielseitig und müssen beachtet werden, denn ohne den Einzelhandel wäre die Innenstadt Gmünds nicht das, was sie heute ist. Dennoch hätten sich auch für den Gmünder Einzelhandel, mit Amazon als Plattform, neue Möglichkeiten und Chancen eröffnet. Die Einzelhändler hätten sich beispielsweise die gute Marktstellung Amazons zu Nutze machen können, um sich selbst im Bereich des immer wichtiger werdenden Online-Vertriebes weiterzuentwickeln. 

Natürlich sind ökologische Aspekte wie der Flächenverbrauch oder das Verkehrsaufkommen zu berücksichtigen, aber auch hier hatte Amazon in seiner Präsentation die Bedeutung der Elektromobilität für die Endauslieferung unterstrichen. Die Gemeinderatsmitglieder, die den Beschluss ablehnten, verstecken sich lieber hinter Scheinargumenten, anstatt neue Arbeit und Perspektiven für Schwäbisch Gmünd und die Region zu schaffen. Diese Parteien haben nach Meinung der JU eine klare Entscheidung gegen den Willen der Bürger und gegen die Zukunft unserer Stadt getroffen, was sich auch deutlich an den Debatten im Internet zeigt. 

Pauline Borchard, Pressereferentin der JU Schwäbisch Gmünd, merkte an: „Der Schwäbisch Gmünder Gemeinderat hat hier eine wichtige Chance vertan, mit einem „Global Player“ Zukunft zu gestalten. Es ist für uns unverständlich, dass hier nicht mal Gespräche begonnen wurden, um Grundlagen für eine fundierte Entscheidung zu schaffen.“ Es bleibt zu hoffen, dass sich die Gemeinderatsmitglieder in der kommenden Zeit für die Zukunft Gmünds und nicht für parteipolitische Ideologien entscheiden.