In der Debatte um das zukünftige Gmünder Hallenbad bringt die Junge Union (JU) eine neue Idee ein. Sie schlägt den Bau eines kompakten Stadtbades an der Stelle vor, an der es bereits vor Jahrzehnten stand: Neben der Klösterleschule.
Nach der Umfrage zu den Wünschen der Bevölkerung im Frühjahr ergreift der CDU-Nachwuchs damit erneut die politische Initiative. Die JU geht dabei von den unterschiedlichen Nutzern aus: den Kindern im Schwimmunterricht, dem Schwimmverein, der DLRG, den Familien, den Sauna- und Wellness-Besuchern und den Bürgern der Stadt. „Uns bewegen vor allem zwei Leitmotive“, so der JU-Vorsitzende Markus Bosch. „Zum einen wollen wir die Grundversorgung für Schüler, Vereine und gewöhnliche Schwimmer garantieren.“ Das ginge am besten mit einem reinen Schwimmbad in städtischer Hand. Für viele Schüler sei der Standort an der Klösterleschule optimal, da er zentral gelegen und somit für die meisten fußläufig erreichbar ist.
Der stellvertretende JU-Vorsitzende und CDU-Stadtrat David Sopp ergänzt: „Zum zweiten ist insbesondere für die junge Generation ein ausgeglichener kommunaler Haushalt von großer Bedeutung.“ Ein kompaktes Schwimmbad für Schulen, Vereine und gewöhnliche Schwimmer wäre für die Stadt finanzierbar und mache sie unabhängig. Aus Sicht der JU ist es allerdings auch in städtischem Interesse, ein modernes, großes Familien- und Wellnessbad am Standort Schwäbisch Gmünd zu haben. Ein solches Bad könne sich die Stadt jedoch schlichtweg nicht leisten und sie wäre auf einen privaten Partner in einer öffentlich-privaten Partnerschaft (ÖPP) angewiesen. „Hierbei ist große Vorsicht geboten“, mahnt Sopp. Das Risiko, das durch ein ÖPP-Projektensteht, sei nicht zu vernachlässigen.
Denkbar wäre dies nur mit ganz klaren Rahmenbedingungen. Daher fordert die Junge Union: Im ÖPP-Projekt dürfen für die Stadt keine höheren Kosten als bisher jährlich für das Hallenbad anfallen. Außerdem müsse die Laufzeit des Vertrags mit einem Investor möglichst lang sein, um zu verhindern, dass sich die Stadt wegen des notwendigen Schul- und Sportschwimmens bei neuen Verhandlungen in wenigen Jahren erpressbar macht. Die JU nennt deshalb 30 Jahre Laufzeit als Ziel um die Grundversorgung langfristig sicherzustellen.
Neben den Verhandlungen über ein Familien- und Wellnessbad müsse aber auch die praktischere und günstigere Alternative ernsthaft geprüft werden. Durch diese könne nun auch der über 40 Jahre andauernde Fehler, das alte Stadtbad abgerissen zu haben, endlich behoben und die schmerzliche städtebauliche Lücke geschlossen werden. Die Klösterleschule würde als Schule mit Hallenbad deutlich aufgewertet. Die Kosten schätzt die Junge Union auf 10 Millionen Euro. „Ein Bruchteil der Kosten, die wir für eine große Lösung über die Zeit zahlen müssten.“ so Bosch. Für die JU steht fest: „Gmünd ist derzeit finanziell auf einem guten Weg, aber die Zeiten werden sich auch wieder ändern. Deshalb dürfen wir uns jetzt keine vermeidbaren und langfristigen Lasten ans Bein binden. Eine nachhaltige Haushaltspolitik sind wir vor allem der jungen Generation einfach schuldig.“