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23.12.2016, 10:05 Uhr | Rems-Zeitung / Birgit Trinkle

Sport-Lösung oder Spaß- und Familienbad?

Umfrage der Jungen Union zum künftigen Gmünder Hallenbad zeigt Unschlüssigkeit

Wichtigstes Ergebnis, das Bürgermeister Bläse vom Treffen mit Vertretern der Jungen Union mitnahm: ,,Dass es offenbar für keine Lösung eine eindeutige Mehrheit gibt." Die Bevölkerung scheine ebenso unschlüssig zu sein wie die Politik; weder bei der Frage nach Neubau oder Sanierung noch bei der Standortfrage oder bei der künftigen Ausrichtung zeichneten sich klare Mehrheiten ab. Das bestärke ihn in seiner Entschlossenheit, nichts zu übereilen und die Hallenbad-Entscheidung sehr sorgfältig zu bedenken. 

Zwei Teilnehmer gaben zusammen 528 Stimmen ab, die aussortiert wurden.
Die Junge Union präsentierte ihre Umfrageergebnisse - die Antworten von 1065 Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Zuerst sah es aus, als hätten sich vielmehr beteiligt, doch dann wurden hunderte Beiträge aussortiert. Ein Teilnehmer, der 250 Bögen abgegeben hatte, will um keinen Preis mehr Eintritt zahlen, ein anderer mit der Rekordzahl von 278 Einsendungen wünscht sich dringend eine 50-Meter-Bahn, mehr Bahnen und einen Neubau. Interessant für Bläse wie für Rainer Steffens, Geschäftsführer der Stadtwerke, sind auch die Antworten auf die Frage, wie oft und wie gern die Befragten das Gmünder Hallenbad nutzen: 55,7 Prozent der Befragten mindestens wöchentlich, 14,6 Prozent etwa einmal im Monat. Bläse: ,,Damit wurde ein großer Teil der Badbesucher erreicht"; das sei wichtig, bislang gebe es keinen Badegast-Beirat, die Nutzer hätten keine Stimme."
Markus Bosch und David Sopp meinten, die JU sei derzeit die einzige Gruppierung, die keine Standorte und keine Lösungen diskutiere und sich nicht positioniere. Zunächst sei die Umfrage wichtig gewesen. Für die Junge Union zeichne sich ab, dass es auf der einen Seite der Wunsch regelmäßiger Badbesucher und Vereins-Schwimmer nach einer 50-Meter-Bahn und insgesamt mehr Bahnen gebe, auf der anderen Seite aber Familien gerne ein ,,breiteres Angebot" nutzen würden. Immer wieder werde das Oskar Frech-Seebad in Schorndorf als beispielhaft genannt. Während insgesamt der Schwimmverein sehr stark vertreten in der Umfrage ist und sich entsprechend knapp 54 Prozent aller Teilnehmer gegen ein Familien- und Spaßbad ausgesprochen haben, sah dies bei den Onlinestimmen anders aus - von den hier ausgewerteten 325 Teilnehmern wünschten sich immerhin 64 Prozent ein solches Bad.
Über 50 Prozent der Besucher sind mit dem Bad zufrieden bis sehr zufrieden - auch wenn man die veraltete Substanz oder Interessnskonflikte mit dem Schwimmverein angeführt werden. Bäderbetriebsleiter Thomas Vetter freut sich über das Lob für die Sauberkeit. Er wünsche sich nur, dass der fast durchgehend sehr gut bewertete Saunabereich noch bekannter gemacht und besser genutzt werde.
Am 19. Januar trifft sich die AG Bäder, um gemeinsam mit juristischem Beistand der Frage nachzugehen, wie die Stadt auch in einem privaten Investorenverfahren immer noch Einfluss nehmen könne: ,,Seit ,,Gamundia" sei Gmünd in dieser Beziehung ein gebranntes Kind. Bläse machte auch klar, dass es keinen Zeitdruck gebe, auch wenn sich der Aufsichtsrat mit Blick auf den Sanierungsbedarf entschlossen hab, ,,keine großen Investitionen mehr zu tätigen, ohne zu wissen wie es weiter geht". Über 13, 15, gar 25 Millionen Euro wede hier entschieden, so Bläse; nach Gartenschau und Schulen sei das eine ganz enorme Summe für die Stadt.

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